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  14. Kapitel
  Fünfte  Erwägung: Gottes ewige Liebe zu uns.
  Erwäge die ewige Liebe, die Gott uns erwiesen hat. Schon ehe  unser Herr und Heiland am Kreuz für uns litt, warst du durch Gottes unendliche  Güte Gegenstand seiner ewigen Ratschlüsse. Gott liebte dich; wann begann er  dich zu lieben? Als er begann, Gott zu sein, d. h. da er immer war, ohne Beginn  und Ende, hat er dich immer und ewig mit grenzenloser Liebe geliebt. Von  Ewigkeit hält er die Gnaden und Gunsterweise, die er dir gab, für dich bereit.  Er sagt es durch den Propheten: „Ich habe dich geliebt (er spricht zu dir, als  wärest du allein) mit ewiger Liebe; deshalb habe ich dich an mich gezogen, da  ich mich deiner erbarmte“ (Jer 31,3). Er hat also unter anderem auch daran  gedacht, dir den Entschluss einzugeben, dass du ihm dienst.
    Mein Gott, welche Entschlüsse sind das, die Du von Ewigkeit  erdacht, erwogen und geplant hast! Wie teuer und wertvoll müssen sie mir sein!  Lieber müssen wir alles erdulden, als das Geringste davon preiszugeben. Nein, gewiss  nicht, auch wenn die Welt zugrunde ginge! Die ganze Welt zusammen ist ja  nicht so viel wert wie eine Seele; und eine Seele ist nichts wert ohne unsere  Entschlüsse.
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